Beginn meines zweiten Semesters

Nach der Winter break ging es wieder los mit dem Collegealltag. Ein neues Semester bedeutet auch neue Fächer. Durch mein Major Liberal Arts habe ich die Freiheit aus so gut wie jedem Fach auszuwählen. Das im ersten Semester verpflichtende Fach College Experience, welches als Einführung für College-Neulinge gedacht ist, musste ich nun nicht mehr belegen. Dieses Semester habe ich die Fächer US Geschichte II, Strafrecht sowie abnormale und soziale Psychologie gewählt. Alle diese Fächer bauen auf den meines ersten Semesters auf.

Aber nicht nur neue Fächer haben mich zum Semesterbeginn erwartet, denn die Anzahl der Deutschen auf dem Campus hat sich von zwei auf drei erhöht. Rasmus Emke kam als Praktikant für Sportmanagement von der Berufsakademie Riesa nach Iowa Falls. Ihm habe ich die ersten Tage erstmal alles gezeigt und bei Fragen immer zur Seite gestanden. Natürlich hat es auch nicht lange gedauert bis ich Rasmus meinem amerikanischen Opa Don vorgestellt habe. Bei einem gemeinsamen Essen haben wir ausgemacht die neu gegründete Deutschklasse, die Don – aus dem Ruhestand kommend – unterrichtet, mit „Gastauftritten“ zu bereichern. So gehen wir jede Woche in die Deutschklasse, um den Schülern ein besseres Hörverständnis für einen deutschen Muttersprachler zu geben. Dies ist umso wertvoller, da zwei der Schüler bereits im März nach Deutschland gehen und dort über das im letzten Jahr abgeschlossene Partnerschaftsprogramm in Landwirtschaftsbetrieben arbeiten und an der BA Sachsen lernen werden.

Unterwegs mit dem Student Senate

Für das neue Semester habe ich mich für den Student Senate – eine Vertretung der Studierenden – beworben und bekam eine ehrenamtliche Stelle. Der Student Senate trifft sich wöchentlich, um Veranstaltungen auf dem Campus und die Budgetierung der einzelnen Clubs zu organisieren. Des Weiteren werden Neuigkeiten ausgetauscht und entstandene Probleme versucht zu lösen. Dafür gibt es jeweils Vertreter von den vier verschiedenen Wohnhäusern sowie der zwei Campusse, die auch als Ansprechpartner dienen. Ich bin für mein Wohnhaus der Ansprechpartner.

Der Student Senate fährt aber auch immer wieder zu Veranstaltungen. So sind wir nach Des Moines zu einem zweitägigen Legislative Congress gefahren. Dort trafen wir Vertreter der Student Senates der Community Colleges aus ganz Iowa. Am ersten Tag sind wir im Hotel angereist und hörten uns Vorträge zur Bildungspolitik und im speziellen deren Finanzierung an. Hier kamen wir schon mit den ersten Gesetztesgebern in Kontakt. Am darauffolgenden Tag ging es dann zum Capitol. Dort bekamen wir zunächst ein kleines Frühstück und konnten uns mit den politischen Vertretern aus unserem Gebiet austauschen. Darüber hinaus bekamen wir Führungen durch das eindrucksvolle Gebäude. Als Krönung des Tages – und das war keine Selbstverständlichkeit – durften wir die Gouverneurin Iowas, Kim Reynolds treffen. Ich fand es sehr spannend sich mit den Politikern unterhalten zu können. Etwas verwundert war ich, dass die anderen Studenten nur wenig Fragen stellten, obwohl wir am Vortag dazu angehalten worden waren. K

Ausweichen vor der Kälte

Neben dem Student Senate habe ich mich auch für einen Job im Dale Howard Fitness Center beworben. Als internationaler Student brauchte ich dafür eine Social Security Nummer, die ich allerdings schon zu Beginn der Winter Break beantragt hatte, sodass ich sie pünktlich nach den Ferien am College war. Dann musste ich nur noch ein CPR-training absolvieren (Erstehilfetraining) und dann war ich bereit eingearbeitet zu werden. Meine Hauptaufgaben sind Ordnung und Sauberkeit zu halten, Kunden bei Fragen zur Seite zu stehen sowie Mitgliederverträge abzuwickeln. Mir macht es Spaß und ich bin froh, dass der Job nicht draußen ist, denn in den vergangenen Wochen wurde es richtig kalt. Bis zu 33 Grad Celcius MINUS standen auf dem Thermometer. Da zieht man sich besser warm an. Aber so ist Iowa – heiße Sommer und kalte Winter. Das sollte man beim Kofferpacken beachten.

(Verfasser: Bruno Trommer, Februar 2019)