Falscher Zeitpunkt für „Farm-to-Fork“-Strategie

„Farm-to-Fork“-Strategie zu früh verabschiedet

Brüssel. Zur heute von der EU-Kommission präsentierten „Farm to Fork“-Strategie äußert sich Peter Jahr wie folgt: „Es ist bedauerlich, dass die Kommission gerade jetzt, in einer Zeit, in der die für die Landwirtschaft so notwendigen Hilfsprogramme weder ausformuliert noch finanziert sind, nichts anderes zu tun hat, als die Strategie Vom Bauernhof auf den Tisch dem Europaparlament vorzulegen.“

Auch in Zeiten der Corona-Pandemie hat der Landwirtschaftssektor be-wiesen, dass er die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen kann. Jahr analysiert: „Gerade deshalb hätte ich mir gewünscht, dass sich die Kommission mehr Zeit lässt und eine tiefgreifendere Folgenabschätzung, die auch die langfristige Versorgungssicherheit miteinschließt, vornimmt und sich aktuell besser mit den existenzbedrohenden Herausforderungen unserer Landwirte beschäftigt.“

Gleichzeitig fügt der Europaabgeordnete hinzu: „Mir ist bewusst, dass es Ziel dieser vorgelegten Strategie ist, einen langfristigen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit zu initiieren. Diesen Ansatz unterstütze ich vollkommen. Allerdings muss für diesen Wandel die ganze Kette, vom Hof über die Verarbeitung hin zum Tisch einbezogen werden. Dieses Papier strotzt jedoch vor Restriktionen, die keine Innovation mehr zulassen. Noch nie wurden dringende gesellschaftliche Herausforderungen durch mehr Bürokratie und Verbote gemeistert. Für mich ist das Ganze eine Farm-to-Paper statt eine Farm-to-Fork-Strategie. Unsere Landwirte sind offen für Innovationen und genau dabei sollten wir sie unterstützen. Die jetzt veröffentlichte F2F-Strategie ist dafür ein völlig ungeeignetes Instrument.