Pressestatement zur Glyphosatdebatte

Im Kontext der öffentlichen Anhörung zu Glyphosat und den Monsantopaper im Europäischen Parlament, äußert sich Herr Jahr:

Ein Kompromiss zu Glyphosat? Die öffentliche Anhörung zeigte, dass nur das gegenseitige Misstrauen aller Parteien funktioniert, von einem gegenseitigem Zuhören keine Spur. Es scheint, die Glyphosatdebatte zwingt zu einer schwarz-weiß Entscheidung. Ärgerlich, denn aus meiner Sicht kann man hierbei nicht allein zwischen Gut und Böse unterscheiden. Es sollte vielmehr die korrekte Anwendungsweise und Abstufungen beispielsweise anhand der Dosierung diskutiert werden. Im Hinblick auf den Nutzen von Glyphosat für die Landwirtschaft, heiße ich den Kommissionvorschlag zur Verlängerung der Anwendungszulassung von Glyphosat um 10 Jahre, gut. Parallel dazu sollte die Kommission eine unabhängige Studie in Auftrag geben, bei der sich alle Parteien beteiligen können. Damit wäre es möglich, bestehende Zweifel an den Einschätzungen der EFSA, der ECHA und des Bundesinstitutes für Risikobewertung, dass bei korrekter Anwendungsweise von Glyphosat keine Gefahr besteht, zu prüfen. Meiner Meinung nach ist der Glyphosateinsatz aber nicht bedingungslos gut zuheißen. Wenn beispielsweise mittels der dehydrierenden Eigenschaften von Glyphosat eine Optimierung des Erntezeitpunktes bei Getreidesorten realisiert wird, ist diese Praxis äußerst fragwürdig. Gegebenenfalls ist deshalb zudem eine Überarbeitung der Definition, wie ordnungsgemäße Anwendung aussieht, erforderlich. Um die optimale Lösung für die Landwirtschaft und zum Schutz von Mensch und Umwelt zu finden, muss evidenzbasiert diskutiert werden.